Einer der ältesten Maltechniken, die bereits im alten Ägypten bei der Wandmalerei verwendet wurde, ist die Temperamalerei. Etwa im 15. Jahrhundert wurde sie durch die Ölmalerei abgelöst. Mischen bedeutet im Lateinischen "temperare". Wenn man von Mischfarben spricht, dann nennt man sie Temperafarben. Anorganische Pigmente werden in einer Öl - Wasser - Emulsion verrührt und mit Bindemitteln (Eigelb, Leim, Honig, Kasein, Gummiarabicum, u.a.) vermischt, die die Farben schnell auftrocknen lassen. Nach dem Farbauftrag ist der Trocknungsprozeß relativ schnell abgeschlossen, während die Härtung der Farben sehr lange dauert. Unzählige Maler, wie Lorenzo di Credi, Giotto, Verrochio, Leonardo da Vinci malten mit Temperafarben. Die Höhepunkte der Temperamalerei in Italien waren im 13. Und 14. Jahrhundert. Die Künstler der Renaissance verieben die Pigmente und die Bindemittel noch mit der Hand. Du aber kannst in ein Geschäft für Künstlerbedarf gehen und dort Tuben und Töpfchen kaufen, denen du nur noch Wasser und ein Bindemittel, wie etwa das Eigelb hinzufügen mußt. Der Maler Giotto (ca. 1266 - 1337) war der Wegbereiter der Renaissance. Sein Gemälde von der Beweinung Christi kannst du in der Magdalenen Kapelle San Francesco Assisi betrachten. Giotto hat die Kapelle ab 1290 ausgemalt.
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Für alle, die eine Eitempera selbst herstellen wollen, hat die Firma Schmincke ein Rezept: Man nimmt 1 Volumenteil Vollei, schüttelt dieses gut durch und mischt 1 Volumenteil Leinölfirnis hinein. In der Regel wird diese Mischung noch mit einem weiteren Volumenteil Wasser innig vermischt und kann dann verarbeitet werden, indem beispielsweise mit Pulverpigment eine entsprechende Farbe angerieben wird. |